Persönlichkeitstypen: 4‑Farben-Modell

Persönlichkeitstypen: 4‑Farben-Modell

Persönlichkeitstypen: 4‑Farben-Modell 1440 609 Sandra Limacher

Ihr Team in vier Farben

Zu wis­sen, wie das Gegenüber tickt, entschei­det über Erfolg und Mis­ser­folg in der Kom­mu­nika­tion. Das gilt sowohl für Mitar­beit­er als auch Patien­ten. Das Vier-Farb­typen-Mod­ell hil­ft bei der Ori­en­tierung.

Haben Sie manch­mal auch den Ein­druck, dass die Kom­mu­nika­tion mit gewis­sen Men­schen auf Anhieb klappt, während sie mit anderen nicht so richtig in die Gänge kommt? Psy­chol­o­gisch gese­hen liegt das daran, dass es ver­schiedene Per­sön­lichkeit­stypen gibt, die wiederum unter­schiedliche Ver­hal­tensweisen mit­brin­gen. Eine gängige Meth­ode, Typen einzuschätzen, ist das Vier-Farb­typen-Mod­ell. Man unter­schei­det Rot, Grün, Blau und Gelb und ord­net den Far­ben jew­eils unter­schiedliche Merk­male und Eigen­schaften zu (Abb. 1).
Far­bige Per­sön­lichkeit­en

Der rote Mach­er ste­ht gerne im Mit­telpunkt und übern­immt die Führung. Er fällt auf, ist extro­vertiert und set­zt sich leicht durch. Er ver­ar­beit­et Infor­ma­tio­nen über Gespräche mit anderen und wirkt oft enthu­si­astisch und aben­teuer­lustig.

Der grüne Unter­stützer hinge­gen mag es har­monisch und legt viel Wert auf Ver­trauen. Er ist ein Bauch­men­sch und han­delt eher intu­itiv, was ihn zu einem ein­füh­len­den, geduldigen, zuver­läs­si­gen und hil­fs­bere­it­en Mit­men­schen macht. Dass er es gerne allen recht machen will, ist sowohl Chance als auch Gefahr.

Der blaue Denker wirkt eher dis­tanziert und möchte alles kor­rekt und sach­lich hand­haben. Er han­delt gewis­senhaft und liebt als intro­vertiert­er Kopf­men­sch Details und Fak­ten. Dementsprechend zeich­net er sich durch eine präzise, for­male und ana­lytis­che Arbeitsweise aus, wobei er Entschei­dun­gen ratio­nal fällt und Emo­tio­nen aus­blendet.

Der gelbe Son­nen­schein hat viele Ideen und tauscht sich gerne aus. Wie der grüne Typus ist er ein Bauch­men­sch, der gerne spon­tan han­delt. Er zeigt Ini­tia­tive, ist fröh­lich, mitunter gar enthu­si­astisch, dynamisch und überzeu­gend.

In der Prax­is gibt es allerd­ings nicht nur diese vier Typen. Vielmehr sind häu­fig auch Mis­chtypen anzutr­e­f­fen. Im Prax­isall­t­ag kann eine Per­son einen roten, durch­set­zungsstarken Anteil ausleben, während sie sich im Fam­i­lien­leben stark anpasst (grün­er Anteil). Eben­so gibt es Men­schen, die im Pri­vat­en sehr genau und ana­lytisch bei ihren Finan­zan­gele­gen­heit­en vorge­hen (blauer Anteil), während sie bei der Arbeit auf ihre Gefüh­le ver­trauen (gel­ber Anteil). Wichtig ist es, Men­schen und ihr Ver­hal­ten einzuord­nen, um den Umgang miteinan­der zu gestal­ten.

3 Fragen an Sandra Limacher

Was stimmt: «Gle­ich und Gle­ich gesellt sich gern» oder «Gegen­sätze ziehen sich an»?
Im Miteinan­der – sei es nun im Team, aus der Per­spek­tive des Chefs, im Umgang mit Patien­ten oder in der Fam­i­lie – ist es immer von Vorteil, wenn man weiss, wie man selb­st und wie andere tick­en, und worauf man selb­st oder andere Wert leg­en. Im Umgang mit Per­so­n­en ähn­lich­er Grund­struk­tur weiss man, was einen erwartet – oder was fehlt. Hat man hinge­gen mit gegen­sät­zlichen Per­sön­lichkeit­en und Ver­hal­tensweisen zu tun, beste­ht eine grosse Chance, dass gegen­seit­ige Stärken in die Tea­mar­beit einge­bracht wer­den, die die Schwächen von Einzel­nen aus­gle­ichen und somit zu einem gewinnbrin­gen­den Miteinan­der führen. Das ist der Ide­al­fall.

Was empfehlen Sie Teams?
Für eine erfol­gre­iche Tea­mar­beit kann es Sinn machen, die Per­sön­lichkeits- und Far­ben­typen zuzuord­nen oder als Team zu erar­beit­en. Wichtig zu wis­sen ist beispiel­sweise, wer intro­vertiert oder extro­vertiert ist, wer wie Entschei­de fällt (mit dem Bauch oder dem Ver­stand), wer Visio­nen entwick­elt, wer sie gewis­senhaft umset­zt. So weiss jed­er, woran er bei sich selb­st und anderen ist. Ich erlebe es dann immer wieder, wie ein Team aus dieser Sit­u­a­tion her­aus viel leichter Mit­tel und Wege für eine gute Zusam­me­nar­beit, für die Verteilung von Rollen und Ver­ant­wortlichkeit­en und für eine gemein­same Kom­mu­nika­tion find­et. Das macht let­ztlich den Unter­schied zwis­chen Erfolg und Mis­ser­folg aus.

Welche Kom­mu­nika­tion­stipps kön­nen Sie für die entsprechen­den Farb­typen geben?
Schauen Sie, mit wem Sie es in Ihrem Umfeld zu tun haben. Ist ein Patient beispiel­sweise ein «rot­er» Per­sön­lichkeit­styp, ist es wichtig, ihm gegenüber Wertschätzung zu zeigen und auf seine Fra­gen kurz und präg­nant zu antworten. Er braucht für seine Entschei­dun­gen nur die nötig­sten Infor­ma­tio­nen. Im Kon­takt mit ein­er «gel­ben» Per­son seien Sie gesel­lig, lassen Sie sich auf Smalltalk ein und seien Sie ein guter Zuhör­er. Bei ein­er «grü­nen» Per­son schaf­fen Sie ein har­monis­ches Umfeld und eine Atmo- sphäre des Ver­trauens. Zeigen Sie aufrichtiges Inter­esse an der Per­son und geben Sie ihr Raum und Zeit. Im Kon­takt mit ein­er «blauen» Per­son liefern oder fordern Sie detail­lierte, fak­ten­basierte Infor­ma­tio­nen und unter­hal­ten Sie sich sat­telfest über die Inhalte, die Ihr Gegenüber inter­essieren.

Dieser Artikel wird pub­liziert in der Ärztefachzeitschrift Hausarzt­prax­is.

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